Stimmberechtigte müssen sich mit historischem Sachverhalt auseinandersetzen
Gemeinsame Presseinformation der BI “Schlossplatz!” und des Bürgerarbeitskreises „Keine Rolle rückwärts“
Zur Diskussion über das Plakatmotiv Hitler/Hindenburg zum Bürgerentscheid über die Rückbenennung des Schlossplatzes nehmen Hermann Terborg („Schlossplatz!“) und Prof. Dr. Franz Josef Jakobi („Keine Rolle rückwärts“) für die beiden Initiativen Stellung:
“Das historische Plakatdokument bringt die Frage, ob der Schlossplatz wieder nach Hindenburg benannt werden soll, genau auf den Punkt, um den es geht: Soll Hindenburg erneut geehrt werden oder nicht?
Das historisch
e, in jedem Geschichtsbuch enthaltene Foto datiert vom 21. März 1933. Es ist aufgenommen worden beim sogenannten „Tag von Potsdam“. Dieser Akt war eine zielgerichtete Inszenierung von Hitlers Propagandaminister Josef Goebbels. Das Foto macht Hindenburgs Rolle und Versagen unmissverständlich klar: Hitler und die Nationalsozialisten werden für die bürgerliche Mitte “hoffähig” gemacht.
Mit dem Plakat wird nicht Hitler in den Mittelpunkt gestellt, sondern das Verhältnis Hindenburgs zu Hitler. Hindenburg selbst wird damit nicht als Anhänger des Nationalsozialismus dargestellt, sondern als jene verhängnisvolle historische Figur, die Hitler und den Nationalsozilisten den Weg an die Macht und in die Diktatur gebahnt hat.
Die Stimmberechtigten müssen sich mit diesem historischen Sachverhalt auseinandersetzen und entscheiden, ob sie diesen entschiedenen Antidemokraten Hindenburg heute durch eine Platzbenennung ehren wollen.”